Der einstige Szenestar Movinga steht vor harten Einschnitten. Im Rahmen eines Eigenverwaltungsverfahrens sollen die Kosten des Umzugsportals deutlich gesenkt werden. 

Schon seit Monaten häufen sich in der Berliner Gründerszene die Krisenfälle. Nun hat es mit Movinga das nächste bekannte Start-up erwischt. Das Unternehmen, das Umzüge online vermittelt, will sich über ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung sanieren und wieder wettbewerbsfähig aufstellen. 

Wir möchten Sie darüber informieren, dass die Movinga GmbH am 30. Januar 2024 beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt hat. Das Amtsgericht hat dem Antrag am 31. Januar 2024 stattgegeben. Die Sanierung kann nun durch das Unternehmen weiter vorangetrieben werden.

Wir als Firma Möbelshuttle werden die Movinga GmbH dabei unterstützen, dass das Unternehmen sich wieder auf dem Markt etablieren kann.

Für unsere Kunden die uns über die Movinga GmbH gebucht haben, werden wir natürlich nicht im Stich lassen. Wir als Firma Möbelshuttle stehen Ihnen weiterhin zur Verfügung.

Das Umzugsportal blickt auf eine wechselvolle Geschichte und mehrere Eigentümerwechsel zurück. Erst im April 2023 hatte der englische Wettbewerber Shift Group das angeschlagene Unternehmen übernommen. „Wir haben große Anstrengungen unternommen, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen, doch hat sich dies aufgrund der Altlasten als schwierig erwiesen“, wird Jacob Corlett, CEO und Gründer von Shift, in einer Pressemitteilung des Unternehmens zitiert. „Deshalb wollen wir mit dem Eigenverwaltungsverfahren den eingeschlagenen Restrukturierungskurs weiter forcieren“, so Corlett. 

Shift plane, das Kernangebot von Movinga in Deutschland, Frankreich, Schweden, Österreich und der Schweiz weiterzuführen. Der Geschäftsbetrieb soll demnach ohne Einschränkungen weiterlaufen. Umzüge könnten nach wie vor gebucht werden und die bisher geplanten Umzüge würden auch durchgeführt, teilte das Unternehmen mit.

Drei Monate Insolvenzgeld

Das Unternehmen beschäftigt 53 Mitarbeiter. Die Löhne und Gehälter der deutschen Beschäftigten sind über das Insolvenzgeld bis zu drei Monate gesichert. Auch Geschäftsführer William Vander Gucht bleibt im Amt, wird aber von einem externen Sanierungsberater unterstützt und einem gerichtlich bestellten Sachwalter überwacht. 

Im Fall von Movinga begleitet Tillmann Peeters von der Unternehmensberatung Falkensteg als Generalbevollmächtigter die Geschäftsführung. Zudem übernimmt Rechtsanwalt Matthias Klefisch von der Kanzlei Oppenhoff die rechtliche Beratung in der Eigenverwaltung. Zur vorläufigen Sachwalterin hat das Amtsgericht Berlin die Rechtsanwältin Geraldine Mocci von der Kanzlei Kühnel, Rosenmüller & Kollegen bestellt.